Das
Öhr (auch
Oehr, dänisch:
Øhr) war eine etwa 11 Hektar große
Halbinsel in
Schleswiger Ortsteil Friedrichsberg am westlichen Ende der
Schlei. Die Halbinsel wurde 1654 erstmals schriftlich erwähnt. Es trug auch den Beinamen
Hillige Öhr, da der Missionar
Ansgar dort im Jahr 826 in der
Wikingerzeit mehrere Menschen in der Schlei getauft haben soll. Die Halbinsel stand (wie auch der Ort Friedrichsberg an sich) in der frühen Neuzeit in enger Beziehung im nahen
Schloss Gottorf. Im 17. Jahrhundert wurde das Gebiet vom gottorfschen Herzog
Friedrich III. an seinen Kammerdiener und Bauinspektor Otto Jageteuffel in Erbpacht gegeben. Während des
Deutsch-Dänischen Krieges befand sich hier eine dänische
Schanze zur Sicherung der Danewerklinie. Nördlich des Öhrs befand sich das Tegelnnor (dä
Teglnor), in dem im 19. Jahrhundert mehrere
Schiffswracks aus der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges entdeckt wurden (
Schleswig-Tegelnoor-Wracks). Im Süden wurde das Öhr von der Otternkuhle, einer Einbuchtung der Schlei, die die Grenze zur benachbarten Gemeinde
Busdorf markierte, begrenzt.