Politik und Weltgeschehen
Die Salzburger Exulanten
Preußens König Friedrich Wilhelm I. erlässt am
2. Februar ein
Einladungspatent an die aus Salzburg vertriebenen
Protestanten, die sogenannten
Salzburger Exulanten. Zwischen Mai und August verlassen vor allem Handwerker- und Bauernfamilien in 16 geordneten Zügen das
Fürsterzbistum Salzburg. Sie ziehen geschlossen nach Preußen, als dessen Untertanen sie bereits gelten, weshalb ihre Reise viel einfacher verläuft, als die der 4000 bis 5000 Mägde und Knechte, die vor ihnen im Winter das Erzbistum verlassen mussten. Von Stettin kommend trifft am
28. Mai das erste von 66 Schiffen in
Königsberg ein. Der erste von elf Landtransporten kommt am
6. August an. Die meisten Salzburger siedeln im Raum
Gumbinnen. Mittellose Bauern erhalten hier eine
Hufe. Handwerker können ihrem Gewerbe in den Städten nachgehen. Nach Zusage günstiger Bedingungen seitens des niederländischen Gesandten machen sich weitere rund 780 Personen, vor allem lutherische Bergknappen des Bergwerks
Dürrnberg bei
Hallein und ihre Angehörigen am
30. November auf die Reise in die Niederlande.