Allomorph (auch
Morphemalternante) ist ein Begriff der
Linguistik und bezeichnet bedeutungs- oder funktionsgleiche oder -ähnliche Varianten eines
Morphems. Es unterscheidet sich vom
Morph dadurch, dass seine Zugehörigkeit zu einem bestimmten Morphem festgestellt wurde, es ist klassifiziert. Die Feststellung, zu welchem Morphem ein Allomorph gehört, erfolgt aufgrund seiner ähnlichen oder gleichen Form einerseits und andererseits seiner gleichen
grammatischen Funktion oder ähnlichen bzw. gleichen Bedeutung.
Gold und
güld (in
güld-en) sind daher zwei verschiedene Morphe, die ein und dasselbe Morphem realisieren; damit stellen sie auch zwei Allomorphe dieses Morphems dar. Nur in der
Flexion werden von vielen Autoren auch solche Allomorphe zu einem Morphem gezählt, die große Formunterschiede aufweisen, wie dies beim Plural deutscher
Substantive (s. u.) der Fall ist. So sind die Allomorphe
-s (
Auto-s) und
-er (
Kind-er) völlig formverschieden, werden aber von vielen aufgrund ihrer gleichen grammatischen Funktion als Realisierungen ein und desselben Morphems angesehen.