Als
Alpha privativum (
lat. „beraubendes
Alpha“) bezeichnet man in der
Wortbildungslehre der
griechischen Sprache das
Präfix a-, welches die Abwesenheit, Umkehrung oder Wirkungslosigkeit des Bezeichneten ausdrückt oder das zugrundeliegende Wort verneint (dann als „Negationspräfix“ auch
alpha negativum genannt). Im
Deutschen übernehmen diese Funktion oft das Präfix „un-“ bzw. die
Suffixe „-los“ oder „-leer“, auch die Worte „nicht“ oder „ohne“. Beginnt das Wort mit einem
Vokal, lautet das Präfix meist
an-. Im Deutschen erscheint das Alpha privativum in
Lehnwörtern wie
Apathie oder
anomal sowie in
Neubildungen wie
asozial. Funktional und lautgeschichtlich ist es identisch mit lateinisch
in- (z. B.
inaktiv),
deutsch un- (z. B.
untätig) und
Sanskrit -
a- bzw. -
an-, die alle auf ein gleichbedeutendes
indogermanisches Präfix
*n̥- zurückgeführt werden.