Die
Awaren (auch
Avaren) waren im
Frühmittelalter Herrscher über ein Reich mit dem Schwerpunkt in der
Pannonischen Tiefebene. Ihr Herrschaftsgebiet umfasste die heutigen Länder
Ungarn,
Tschechien,
Slowakei,
Slowenien,
Rumänien sowie Teile von
Polen,
Österreich,
Kroatien,
Serbien,
Bosnien und Herzegowina und
Bulgarien. Über 200 Jahre lang waren sie der wichtigste Machtfaktor zwischen dem
Fränkischen und dem
Byzantinischen Reich. Sie gingen aus einem Bündnis verschiedener Stämme und Reitervölker hervor und standen in enger Verbindung mit den
Slawen. Den Status als Aware oder Slawe bestimmte nicht die
ethnische Zugehörigkeit, sondern das soziale Prestige. Nach zeitgenössischen Quellen bildeten die Awaren eine herrschende, aber zahlenmäßig geringe Oberschicht in ihrem Reich. Nach den Eroberungskriegen
Karls des Großen gegen die Awaren verloren sie zu Beginn des 9. Jahrhunderts ihre politische Bedeutung. Awarische Einflüsse und Lebensweisen sind noch bis ins 10. Jahrhundert unter der Oberhoheit der
Ungarn und der
Bulgaren nachweisbar. Danach verloren sie ihre kulturelle Identität.