Bevölkerungspolitik ist ein
politologischer Begriff, der eine
Politik von Staaten oder Interessensgruppen bezeichnet, die darauf gerichtet ist, die
Einwohnerzahl und die
Bevölkerungsstruktur der im Staatsgebiet lebenden
Bevölkerung zu beeinflussen. Bevölkerungspolitik ist Teil der
Gouvernementalität des modernen Nationalstaats (
Bio-Macht). Dafür greifen Bevölkerungspolitiker und interessierte Lobbygruppen ins reproduktive Verhalten ihres Staatsvolks ein und unterwerfen das Migrationsverhalten ihres Staatsvolks und der Menschen außerhalb des Staatsgebiets durch Emigrations- und Immigrationsregulierungen Einschränkungen. Historische Beispiele für bevölkerungspolitische Maßnahmen waren etwa das Verbot und die Kriminalisierung verschiedener Formen der
Geburtenkontrolle wie
Kindstötung,
Abtreibung oder
Empfängnisverhütung (pro-natalistische Bevölkerungspolitik zur Zeit des
Merkantilismus), oder aber deren Verbreitung (die es den Menschen ermöglicht, ihre Kinderzahl auf ihr Eigeninteresse abzustimmen); die Austilgung oder Deportation von Bevölkerungsgruppen; eine gezielte Einwanderungspolitik.