Ein
Daumenkino ist ein Abblätterbuch, das sich – wie das
Kino – den
Stroboskopeffekt zunutze macht und dem Betrachter ermöglicht, eine Sequenz von
Einzelbildern als fortlaufende Bildfolge zu betrachten. Durch das schnelle Abblättern einer Ansammlung zusammengehöriger Phasenbilder entsteht im Gehirn die Illusion einer vollständigen Bewegung. Die rezipierte Geschichte ist vom Betrachter im Hinblick auf die Geschwindigkeit interaktiv beeinflussbar. Gut gemachte Daumenkinos sind in diesem Zusammenhang gleichermaßen ein haptischer wie intellektueller Genuss. Das
Daumenkino kann als Vorläufer der
kinematographischen Projektion angesehen werden.