Als
Erdgöttin,
Erdmutter oder
Erdherrin werden vornehmlich in der
ethnologischen und
religionswissenschaftlichen Literatur
mythische Geistwesen oder
Göttinnen bezeichnet, die in manchen
rezenten ethnischen Religionen göttliche Macht über den Boden und seine Bewohner (menschliche, tierische, pflanzliche, aber auch ggf. deren innewohnenden Geister) ausüben. Sie (viel seltener Er, der
Erdherr) ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Pflanzen – häufig auch der Tiere – und damit entscheidend für das Wohlergehen der Menschen. Oftmals ist sie auch Schutzherrin über die Aufteilung des Bodens unter den Menschen. Erdmütter werden nahezu ausschließlich in
Pflanzerkulturen angebetet, bei denen die Erde als Ursprung der Pflanzen von zentraler ökonomischer und religiöser Bedeutung ist. Die Anzahl von Erdöttinnen, die auf eine entsprechende Grundvorstellung zurückgehen, ist sehr groß und im Laufe der Geschichte haben sich die
Kulte der einzelnen Gottheiten immer wieder miteinander vermischt.