Unter der
kopernikanischen Wende oder der
kopernikanischen Revolution versteht man den Übergang vom
geo- zum
heliozentrischen Weltbild, wie er sich in der
Geschichte der Naturwissenschaften zu Beginn der
Neuzeit vollzogen haben soll, und seine Folgen für das Selbst- und Weltverständnis des
abendländischen Menschen. Dieser Wechsel wird auf die Veröffentlichungen von
Nikolaus Kopernikus zurückgeführt, in denen dieser mit der Kosmologie des
ptolemäischen Weltbilds bricht und ein neues Modell vorschlägt, das kreisförmige Bewegungen der Erde und der Planeten um die Sonne annimmt. Ob sich der Schritt vom geo- zum heliozentrischen Weltbild als umfassende mentale Revolution ereignet hat oder auch nur von Kopernikus so verstanden wurde, ist allerdings zweifelhaft und möglicherweise nur ein verbreiteter
wissenschaftsgeschichtlicher Mythos.