Modelle dienen in der
Wirtschaftsinformatik (WI) vorwiegend der Beschreibung realer und
soziotechnischer Systeme. Die dabei verwendeten Beschreibungsmittel zur Modellierung sind hauptsächlich der Informatik entliehen, werden aber für ihren Anwendungszweck zur Realweltbeschreibung bezüglich ihrer
Semantik uminterpretiert: anders als die Modelle der Informatik
denotieren WI-Modelle nicht auf das formale System einer Software, sondern auf realweltliche betriebliche oder verwaltungsbezogene
Prozesse, Objekte,
Organisationen und
Organisationseinheiten. Da die Realwelt, anders als künstlich geschaffene, formale Systeme, nicht ohne die subjektive Leistung des Betrachters erfasst werden kann (
ontischer Idealismus), werden Modelle der WI zumeist nicht als Abbilder (wie in der Informatik), sondern als Konstruktionsergebnis betrachtet.