Morbus Forestier ist eine nach dem französischen
Internisten Jacques Forestier (1890–1978) benannte, systemische, nichtentzündliche
Skeletterkrankung. Charakteristisch ist eine
Ossifikation der Enthesen, also jener Stellen am
Knochen, an der eine
Sehne, ein
Ligament oder eine
Gelenkkapsel ansetzen. Forestier und sein Schüler Jaume Rotes-Querol beschrieben die Erkrankung 1950 als „greisenhaft versteifende
Hyperostose der
Wirbelsäule“ (engl.
Senile ankylosing hyperostosis of the spine). Vornehmlich bei älteren Patienten wurden knöcherne Anbauten an den
Wirbelkörpern beobachtet, die im Verlauf immer mehr zunehmen und mit der Zeit zu einer Überbrückung der
Bandscheibenräume führen. Da der Morbus Forestier große Abschnitte der Wirbelsäule befällt, geht er mit einer zunehmenden Versteifung der Wirbelsäule einher. Inzwischen ist bekannt, dass die Erkrankung weder auf die Wirbelsäule noch auf ältere Menschen beschränkt ist. 1976 prägten Donald R. Resnick und Gen Niwayama hierfür den Begriff
Diffuse idiopathische Skeletthyperostose (kurz:
DISH), welcher aktuell weit verbreitet ist. Sie wiesen darauf hin, dass die Erkrankung schon 1942 vom Radiologen Albert Oppenheimer beschrieben wurde.