Multikonditionale Betrachtungsweise


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Multikonditionale Betrachtungsweise
Multikonditionale Betrachtungsweise (manchmal: mehrdimensionale Betrachtungsweise) ist als Ergebnis psychiatriegeschichtlicher Auseinandersetzungen anzusehen, die zwischen ideologisch orientierten Gruppierungen von Psychiatern im 19. Jahrhundert ausgetragen wurden. Die Betrachtungsweise soll einen Beitrag zur Krankheitssystematik in der Psychiatrie leisten. Hierbei soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die ursprünglich gegensätzlichen und streithaften Standpunkte der Protagonisten im Sinne einer Synthese ihrer Aussagen zu verwerten sind. Als solche ursprünglich gegensätzliche Sichtweisen sind hauptsächlich die der Psychiker und Somatiker anzusehen. Während von den Psychikern soziale Gesichtspunkte verfolgt wurden, betrachteten die Somatiker hauptsächlich naturwissenschaftlich fassbare Krankheitsursachen, wie sie bereits damals in der übrigen Medizin anerkannt waren. Jede Krankheitslehre ist nach Ludolf von Krehl von ihrer historischen Entwicklung geprägt. („Unsere gegenwärtige Systematik trägt die Narben ihrer historischen Entwicklung.“)

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