Die
Netze (
Notec) ist der wichtigste Nebenfluss der
Warthe. Sie ist 366 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 17.240 km². Der Fluss entspringt in der
Woiwodschaft Großpolen zwischen
Kolo und
Wloclawek, durchfließt den
Goplo-See südlich der Stadt
Inowroclaw und fließt südlich der Stadt Schneidemühl (
Pila) vorbei nach Westen. Es besteht eine
Kanalverbindung über Bromberg (
Bydgoszcz) zur
Weichsel, der
Bromberger Kanal (
Kanal Bydgoski), 1772 bis 1774 erbaut; er verbindet die Brahe (
Brda), einen Nebenfluss der Weichsel, mit der Netze, die bei Zantoch (
Santok) in die Warthe mündet. Da die Warthe in die
Oder mündet, wird durch den Bromberger Kanal ein Schifffahrtsweg zwischen Weichsel und Oder hergestellt. Der Unterlauf des Flusses von der Einmündung der
Drage (
Drawa) an folgt dem
Thorn-
Eberswalder Urstromtal, er bildet das
Netzebruch, eine moorige Bruchlandschaft, die vor dem 18. Jahrhundert kaum besiedelt war. Lediglich bei Zantoch und
Driesen (
Drezdenko) gab es Flussübergänge, an denen Befestigungsanlagen entstanden. Im Mittelalter wurde entlang der Netze eine Reihe von Burgen errichtet, um das polnische Kernland nach Norden abzusichern. Mitte des 13. Jahrhunderts ging die untere Netze aus dem Besitz Polens in den der
brandenburgischen Neumark über. Im Zuge der im 12. bis 14. Jahrhundert einsetzenden
deutschen Kolonisation entstanden in der Sumpflandschaft einige deutsche Ansiedlungen.