Als
Oberdeutscher Präteritumschwund, seltener auch
Präteritumsschwund, bezeichnet man das Verschwinden des
Präteritums in den
oberdeutschen (
Alemannisch und
Bairisch) und einigen
mitteldeutschen Dialekten. In gewissen Regionen dieses Sprachraums besitzen zwar die
Kopula sein sowie einige
Hilfs- und
Modalverben noch einfache Vergangenheitsformen, in anderen wiederum wie dem alemannischen
Schweizerdeutsch ist das Präteritum vollständig vom
Perfekt abgelöst worden. Kaj Lindgren stellt ein Zurückweichen des Präteritums zugunsten des Perfekts im Oberdeutschen seit dem 13. Jahrhundert fest; für die Mundarten des Hochalemannischen erfolgte dieser Prozess nach
Ruth Jörg vorwiegend im 16. Jahrhundert, wenn auch einzelne Spuren von Präteritumsformen noch bis ins 19. Jahrhundert hinein fassbar sind.