Die
Gemeinde Oecusse (auch
Oe-cussi Ambeno oder
Oecussi-Ambeno) ist eine
Exklave Osttimors an der Nordküste des ansonsten
indonesischen Westtimors. Kulturell, wirtschaftlich und auch familiär bestehen enge Verbindungen zwischen Oecusse und dem restlichen Westtimor. An der Küste Oecusses landeten 1515 die
Portugiesen als erste Europäer auf der Insel
Timor. Hier gründeten sie mit
Lifau ihre erste Hauptstadt der Kolonie. Die
Topasse, eine europäisch-malaiische Mischbevölkerung aus
Flores und
Solor, bauten in den namensgebenden Reichen
Oecusse und
Ambeno ihre Machtbasis aus. Sie kontrollierten lange Zeit den profitablen
Sandelholz- und
Bienenwachshandel und vertrieben 1769 sogar die Portugiesen nach
Dili. Später kehrte das Gebiet der beiden Reiche wieder unter die portugiesische Oberhoheit zurück und blieb es auch nachdem die
Niederländer das umgebende Land ihrer Kolonie
Niederländisch-Indien einverleibten. Das später daraus entstandene Indonesien besetzte 1975 die Exklave als erstes Gebiet
Portugiesisch-Timors, bevor einige Monate später die große Invasion in das restliche Osttimor begann. Vom Guerillakrieg der osttimoresischen Unabhängigkeitsbewegung weitgehend verschont, zerstörten
indonesische Armee und
pro-indonesische Milizen das Gebiet in Folge des
Unabhängigkeitsreferendums Osttimors 1999. Nach drei Jahren
UN-Verwaltung wurde Osttimor unabhängig und Oecusse seine westlichste Provinz.