Die
Persuasionstherapie ist eine von
Paul Dubois (1848–1918) im Jahre 1901 zuerst beschriebene
psychotherapeutische Methode für Patienten mit
neurotischer Symptomatik. Sie wurde von Dubois selbst als »rationelle Psychotherapie« bezeichnet. Der Name »
rationale Therapie« hat sich jedoch durchgesetzt. Die Behandlung besteht darin, dem Kranken im Gespräch die Entwicklung seiner Symptome zu erklären. Die Behandlung bedient sich dabei der
Persuasion. Diese Bezeichnung wurde zur Abgrenzung von der damals immer weniger gebräuchlichen Suggestions- und Hypnosebehandlung eingeführt und sollte eine »
Wachpsychotherapie« kennzeichnen. Dabei handelt es sich um eine Art von
sokratischem Dialog d. h. um eine asymmetrische Beziehung der Gesprächspartner, wie sie für die
persuasive Kommunikation typisch ist. Durch Appell an die Denkfähigkeit soll ein vernünftiges Urteil erzielt werden, was die Heilung hauptsächlich ermöglicht. In seinem Hauptwerk der „
Psychoneurosen“ (1904) hat Dubois mangelhafte Werturteile als entscheidend für die Ausbildung der neurotischen Symptome angesehen.