Psychoneurose


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Psychoneurose
Psychoneurose ist eine ab 1894 von Sigmund Freud ätiologisch bestimmte Konzeption, welche sich zur Sammelbezeichnung für psychogenetisch ausgelöste Neurosen entwickelte. Auslösend sind frühkindliche unbewusste Konflikte. Die Konzeption gewann Bedeutung für die psychoanalytische Krankheitssystematik. Damit wandte sich Freud an die zeitgenössischen Wissenschaftler, die den von William Cullen 1776 geprägten Begriff der Neurose im wörtlichen Sinne als Neuropathie, also als organisch bzw. heredo-konstitutionell verankert ansahen, und meldete hierzu seine Zweifel an. Der Begriff „Konstitution“ gewann zunehmend seit ca. 1850 mit den in der Medizin an Einfluss gewinnenden Naturwissenschaften an Bedeutung, ebenso wie der Gedanke der Entartung. Psychoneurose stellt somit einen Gegenbegriff für die somatogenetisch verursachten Nervenkrankheiten dar. 1894 benannte Freud diese Gruppe von neurotisch bedingten Erkrankungen noch als „Neuropsychosen“, womit das Schwergewicht nicht auf eine neurologisch zu beschreibende Nosologie zurückgeführt werden sollte, sondern vielmehr - nach Freud - auf unbewusste psychische AbwehrvorgängeSynonym mit Psychoneurose ist daher auch der Begriff Abwehrneurose. Erst in seiner 1898 erschienenen Schrift zur Ätiologie der Neurosen wird von Freud die Bezeichnung Psychoneurose verwendet. C.G. Jung verwendete als synonyme Bezeichnung für Psychoneurose auch den Begriff infantile Neurose.

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