Rachitis (griechisch
rháchis, Rücken, Rückgrat), synonym englische Krankheit, bezeichnet eine Erkrankung des wachsenden
Knochens mit gestörter Mineralisation der Knochen und Desorganisation der
Wachstumsfugen bei Kindern. Das der Rachitis entsprechende Krankheitsbild im Erwachsenenalter ist die
Osteomalazie. Rachitis ist auf eine ungenügende Konzentration des
Calcium-
Phosphat-Produktes im Blut zurückzuführen und die dadurch verursachten
hormonellen Gegenregulationsmechanismen. Die häufige
Calciummangel-Rachitis wird meist durch eine erworbene
Vitamin-D-Stoffwechselstörung oder eine mangelnde Calciumaufnahme mit der Nahrung hervorgerufen. Sie wird von der seltenen
Phosphatmangel-Rachitis unterschieden, die durch einen zumeist vererbten übermäßigen Phosphatverlust über die Nieren verursacht wird. Zu den Symptomen gehören neben Wachstumsstörungen mit Verformungen der Knochen insbesondere Auftreibungen der Knorpel-Knochen-Grenzen an den Wachstumsfugen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Sie besteht in einer Ergänzung von Vitamin D, gegebenenfalls zusätzlich von Calcium oder Phosphat. Zur
Prophylaxe ist es üblich,
Säuglingen während des ersten Lebensjahres Vitamin D in einer täglichen Einzeldosis zu verabreichen.