Der Traktionstest (Synonym: Pinzettenzugtest) ist in der Augenheilkunde ein Verfahren zur Prüfung der so genannten passivenBeweglichkeit eines Auges. Als differentialdiagnostische Maßnahme gibt er Aufschluss darüber, ob eine vorhandene Bewegungseinschränkung auf eine Augenmuskellähmung zurückzuführen ist oder das Ergebnis mechanisch oder strukturell bedingter Störungen (Pseudoparesen) darstellt. Diese treten insbesondere bei der Orbitabodenfraktur und dem Brown-Syndrom auf. Zudem können sie bei lange andauernden Paresen Ausdruck von fibrotischen Sekundärveränderungen am gleichseitigen (ipsilateralen) Antagonisten sein oder im Zuge einer endokrinen Orbitopathie das Resultat entzündlicher Gewebeveränderungen darstellen.