Unter einem
Verteilnetz versteht man in der
Telekommunikation ein technisches
Netz, das in der Lage ist, Informationen von einem Ursprung zu vielen Zielen zu versenden.
Rundfunk und
Fernsehen sind typische Dienste, die Verteilnetze benutzen. Während das „Rundsenden“ (engl.:
broadcast) Informationen an alle Empfänger sendet, befördert das „Mehrfachsenden“ die Informationen von einer Quelle zu einigen, ausgewählten Zielen. Beispielsweise das Versenden von
E-Mail beruht auf „Mehrfachsenden“. Das Rundsenden realisiert man gewöhnlich mit einem Kommunikationsmedium, auf das beliebig viele Empfänger gleichzeitig zugreifen können, beispielsweise mittels Funk oder mit einem
LAN mit
Bustopologie. Mehrfachsenden dagegen erfordert Kopierfunktionen, die Nachrichten können auch über Leitungsnetze zugestellt werden.
Video on Demand beruht beispielsweise auf solchen Kopierfunktionen. Verteilnetze haben typischerweise
keine bidirektionalen Kanäle; der Informationsfluss ist nur in eine Richtung möglich. Manchmal werden aber doch Rückkanäle mit geringeren
Bandbreiten realisiert, um Steuerfunktionen zu ermöglichen.
ADSL war ursprünglich als Kommunikationstechnologie konzipiert, mit der das Abrufen von Videofilmen über die Telefonleitung möglich sein sollte. Daher stammt seine spezifische technische Ausprägung: asymmetrische Bitraten in beiden Richtungen, der Rückkanal überträgt nur die Steuerfunktionen einer
Fernbedienung, die wenig Bandbreite erfordern.