Eine
Verwerfung (auch
Bruch,
Sprung,
Verschiebung oder
Störung im engeren Sinne) ist eine
tektonische Zerreiß- oder Bruchstelle im
Gestein, die über Distanzen vom Zentimeterbereich bis zu einigen Dutzend bis hundert Kilometern zwei Gesteinsbereiche oder
Krustenteile gegeneinander versetzt. Diese Gesteinsbereiche werden
Bruchflügel,
Blöcke oder
Schollen genannt. Den Versatz bezeichnet man als
Sprunghöhe bzw.
Sprungweite. Während der Überbegriff
Störung im weiteren Sinn auch verschiedene Arten plastischer Verformung mit einschließen kann, wird als Verwerfung nur das Resultat einer bruchhaften Verformung bezeichnet. Die entsprechende Tektonik wird als
Bruchtektonik bezeichnet. Verwerfungen sind daher stets im obersten Teil der Erdkruste entstanden. Die Schnittlinie einer Verwerfung mit der Geländeoberfläche bzw. der Oberfläche des
anstehenden Gesteins wird als
Störungslinie,
Bruchlinie oder
Verwerfungslinie bezeichnet.