Der als
Weserrenaissance bezeichnete Baustil ist eine regionale Variante der
nordischen Renaissance. Zwischen dem Beginn der
Reformation und dem
Dreißigjährigen Krieg erlebte der Weserraum einen Bauboom, wobei die
Weser, die als Verkehrsweg für Waren und Ideen eine wesentliche Rolle spielte, nur die nord-südliche Ausdehnung der Kulturregion definiert, die sich nach Westen bis
Osnabrück und nach Osten bis über
Wolfsburg hinaus erstreckt. Schlösser, Adelshöfe, Rat- und Bürgerhäuser sowie Sakralbauten der Renaissance haben sich in ungewöhnlich hoher Dichte erhalten, weil sich die Region wirtschaftlich nur schleppend von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges erholte und für eine barocke Umgestaltung, wie sie etwa in Süddeutschland erfolgte, die Mittel fehlten.