psychogen


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Psychogenese
Psychogenese beschreibt die
  • Entwicklung und Veränderung einzelner seelischer Fähigkeiten sowie der seelischen Struktur (Psyche) eines Individuums im Verlauf seiner Lebensgeschichte (Ontogenese). Beispiele sind die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen und Erwachsenen oder etwa von kurzen Handlungsketten zu längeren, oder von gröberem zu „feinerem“ Verhalten usw.
  • stufenweise Entwicklung seelischer Funktionen innerhalb verschiedener Arten (Phylogenese). Beispiele sind stammesgeschichtlich aufschlussreiche Verhaltensweisen, wie sie etwa von der vergleichenden Ethologie beschrieben werden.
  • Entstehungsgeschichte von psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen (in diesem Kontext auch Psychogenie genannt) sowie deren psychische Ursachen und Bedingungen. Psychogenie ist außerdem das am häufigsten gebrauchte Substantiv für gängige Zusammensetzungen mit dem Adjektiv psychogen, das erstmals von Robert Sommer im Sinne von „in der Psyche selbst begründet“ gebraucht wurde. Es handelt sich damit um eine Bezeichnung, die sich von somatischer Verursachung (= somatogen) abgrenzt und sich auf körperliche und seelische Störungen und Verhaltensweisen bezieht, die nicht Folge körperlicher Ursachen sind, sondern vielmehr Folge von seelischer Eigengesetzlichkeit. So wird z. B. von psychogener Depression gesprochen, womit eine reaktive Depression gemeint ist. Bei einer psychogenen Lähmung ist an eine hysterische Symptomatik gedacht (Konversionsstörung). Psychogene Anfälle sind nicht organisch bedingte und daher nicht-epileptische Anfälle (vgl. Epilepsie).

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