Politik und Weltgeschehen
Deutsches Reich
- 10. Januar: Der Friedensvertrag von Versailles tritt in Kraft.
- 13. Januar: Blutbad vor dem Reichstag. Bei Protesten gegen die Verabschiedung des Betriebsrätegesetzes werden vor dem Berliner Reichstagsgebäude 42 Demonstranten von der Sicherheitswehr erschossen und 105 verwundet.
- 4. Februar: Einer Regelung des Versailler Vertrags folgend verlassen die deutschen Behörden das Hultschiner Ländchen. Es fällt an die Tschechoslowakei, obwohl eine überwältigende Bevölkerungsmehrheit nach einer Umfrage beim Deutschen Reich bleiben mag.
- 10. Februar: Eine Volksabstimmung in Nordschleswig führt dazu, dass das Gebiet ab Juli an Dänemark fällt.
- 24. Februar: Die NSDAP wird im Hofbräuhaus München gegründet.
- 12. März: Am späten Abend und in der Nacht marschieren meuternde Reichswehr-Offiziere mit ihren Leuten nach Berlin. Der abgesetzte General Walther von Lüttwitz steuert die Operation, die den Auftakt zum Kapp-Putsch bildet.
- 13. März: Artur Mahraun gründet den Jungdeutscher Orden und wird zum Vorsitzenden (Hochmeister) gewählt.
- 13.–17. März: Putsch des Generallandschaftsdirektors Wolfgang Kapp, der mit seiner „Brigade Ehrhardt“, einem ehemaligen Freikorps und einigen Truppenteilen der Reichswehr Berlin besetzt und die Regierung zur Flucht zwingt.
- 15. März: Im Deutschen Reich findet als Reaktion auf den Kapp-Putsch der bislang größte Generalstreik statt. 12 Millionen Menschen folgen einem Aufruf verschiedener Organisationen und Parteien. Im Westen bricht sich der Ruhraufstand Bahn.
- 1. April: Der Staatsvertrag zur Gründung der Reichseisenbahnen (später Deutsche Reichsbahn) unter der Hoheit des Deutschen Reiches tritt in Kraft.
- 2. April: Einheiten der Reichswehr marschieren im Ruhrgebiet ein, um den kommunistischen Ruhraufstand niederzuschlagen, der als Reaktion auf den Kapp-Putsch ausgebrochen ist.
- 1. Mai: Schaffung des Landes Thüringen
- 9. Mai: Forstrat Georg Escherich gründet in München die „Organisation Escherich“ („Orgesch“)
- Erste Werbeplakate der NSDAP in München. Aufruf zur öffentlichen Parteiversammlung am 11. Mai 1920. Sprecher: Adolf Hitler
- 4. Juni: Unterschrift des Friedensvertrags von Trianon.
- 6. Juni: Erste Reichstagswahlen: Weimarer Koalition verliert ihre Mehrheit. Starke Gewinne für USPD und Rechtsparteien (DNVP, DVP).
- 15. Juni: Nordschleswig wird nach dem Ergebnis der Volksabstimmungen in Schleswig in der nördlichen Abstimmungszone vom 10. Februar des Jahres dänisch.
- 1. Juli: Die Vereinigung des Freistaats Coburg, Teil des vormaligen Doppelherzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, mit dem Freistaat Bayern wird vollzogen.
- 20. Juli: Die deutsche Regierung erlässt im Hinblick auf den Polnisch-Sowjetischen Krieg ein Waffenembargo und unterstreicht damit ihre Neutralitätserklärung für diesen Konflikt.
- 5. August: Der Deutsche Reichstag beschließt mehrheitlich das Entwaffnungsgesetz und befolgt damit eine Verpflichtung aus Artikel 177 des Versailler Vertrags.
- 1. Oktober: Das Groß-Berlin-Gesetz tritt in Kraft und macht Berlin zu einer Vier-Millionen-Stadt.