Das
Daodejing (, ) (ältere Umschrift:
Tao Te King) ist eine
anonym veröffentlichte Sammlung von
Spruchkapiteln, zu der sich eigens eine populäre Legende bildete von einem
Weisen namens
Laozi, der nach Niederlegung des Dàodéjing nach Westen verschwunden sei. Es beinhaltet eine
humanistische Staatslehre, die die Befreiung von Gewalt und Armut und die dauerhafte Etablierung eines harmonischen Zusammenlebens und letztlich den
Weltfrieden zum Ziele hat. Die Entstehungsgeschichte ist ungewiss und Gegenstand
sinologischer Forschung. Ungeachtet weiterer Übersetzungen bedeuten
Dào Weg, Fluss, Prinzip und Sinn, und
Dé Kraft, Leben und Charisma, Tugend, Güte.
Jing bezeichnet einen Leitfaden bzw. eine klassische Textsammlung. Die beiden namengebenden Begriffe stehen für etwas Unaussprechliches, auf dessen eigentliche Bedeutung das Buch hindeuten möchte. Aus diesem Grund werden sie auch oft unübersetzt belassen. Das Werk gilt als die Gründungsschrift des
Daoismus. Obwohl dieser verschiedene Strömungen umfasst, die sich von den Lehren des Dàodéjing erheblich unterscheiden können, wird es von den Anhängern aller daoistischen Schulen als
kanonischer, heiliger Text angesehen.