Funktionelle Syndrome stellen ein Zusammentreffen von Krankheitszeichen oder Beschwerden dar (von
Syndromen), die keine organische Ursache erkennen lassen. Diese Definition ist sowohl für die
Allgemeinmedizin als insbesondere auch für die
Psychosomatik gültig. Es wird damit abgezielt auf einen
Krankheitsprozess in einem frühen Stadium, in dem meist noch keine objektiven Krankheitszeichen erkennbar sind. Diese charakteristische Situation im Frühstadium von Krankheitsverläufen gab Anlass zu ihrer Bezeichnung als funktionelle Syndrome. Sie erweisen sich somit nicht immer eindeutigen Untersuchungsverfahren zugänglich, die auf exakt messbaren bzw. auf deskriptiv exakt erfassbaren empirischen Befunden beruhen. Solche exakte medizinische Befunde können in der Regel z. B. mit
bildgebenden oder andern apparativen Untersuchungsverfahren bzw. mit methodisch möglichst exakt zu beschreibenden Vorgehensweisen routinemäßig dargestellt werden. In der auf funktionelle Syndrome bezogenen praktischen Anwendung ergeben sich aber gerade damit erhebliche diagnostische und therapeutische Schwierigkeiten. Im Gegensatz zur
somatoformen Störung des
ICD-10 sind funktionelle Beschwerden nicht nur auf körperliche Klagen beschränkt, auch wenn diese bei funktionellen Syndromen durchaus häufig sind.