Das Gefangenenlager
Guantanamo gehört zur
Guantanamo Bay Naval Base, einem
Marinestützpunkt der
US Navy in der
Guantánamo-Bucht auf
Kuba. Die Bereiche zur Unterbringung der Gefangenen sind
Camp Iguana und
Camp Delta (mit dem Sonderteil
Camp Echo). Letzteres ersetzt das mittlerweile geschlossene
Camp X-Ray. Die Camp-Namen entstammen der NATO-
Buchstabiertafel. Sie werden durch die
Joint Task Force Guantanamo betrieben. Im Januar 2002 wurde in Folge der
Anschläge vom 11. September 2001 und der darauf folgenden
US-amerikanischen Invasion in Afghanistan begonnen, den
Stützpunkt in ein Internierungslager für Gefangene zu erweitern, die von
US-Regierungen unter Bush und Obama als
ungesetzliche Kombattanten bezeichnet werden. Damit war sowohl der Schutz der Vereinigten Staaten vor Terroristen als auch die Gewinnung geheimdienstlicher Erkenntnisse beabsichtigt. Die Rechtslage der Gefangenen, deren Haftbedingungen, die verwendeten Verhör- und Foltermethoden und die Verstöße gegen die Menschenrechte führen international zu scharfer Kritik und zu Forderungen nach Schließung. Nachdem seit 2002 insgesamt 779 Gefangene dort inhaftiert worden waren, betrug deren Zahl im Januar 2016 noch 91.