Die
Geschichte Japans ist geprägt durch ein Wechselspiel von
Isolation und äußeren Einflüssen. Einerseits führten sowohl die geographische Isolation als auch eine gewollte Abschließung gegen die Außenwelt zu einer räumlich begrenzten, in sich geschlossenen Entwicklung auf den japanischen Inseln. So ist die Geschichte
Japans nach Auffassung mancher Historiker beinahe ein Modell für die Entwicklung von der Urzivilisation zur
Moderne. Dieser Isolation gegenüber steht der Einfluss
Chinas. Der große Nachbar beeinflusste Japans
Schrift und
Sprache; der
Konfuzianismus und die chinesischen
Staatstheorien prägten seine politische Kultur erheblich mit. Auch
der Westen nahm Einfluss auf Japans Geschichte: Gewaltsam erzwang er im Jahre 1854 nach über 200-jähriger Isolation die Öffnung und Modernisierung des Landes. Das
Japanische Kaiserreich wurde nicht nur die erste asiatische
Industrienation, sondern strebte alsbald eine Ausdehnung seiner Einflusssphäre – vor allem im
Pazifikraum – an. Die Expansion endete mit der Niederlage im
Zweiten Weltkrieg und mit der Besetzung durch die Vereinigten Staaten. Japan ist seit Jahrzehnten ein
Industriestaat; gleichwohl ist seine Geschichte in vielerlei Hinsicht noch immer lebendig.