Giuseppe Motta (* 29. Dezember1871 in Airolo; † 23. Januar1940 in Bern) war ein SchweizerPolitiker (KVP). Ab 1895 war er im Grossen Rat des Kantons Tessin vertreten, ab 1899 auch im Nationalrat. Nachdem er 1908 die Wahl in den Bundesrat nicht geschafft hatte, gelang ihm dies drei Jahre später. Von 1912 bis 1919 stand er dem Finanz- und Zolldepartement vor. Anschliessend leitete er von 1920 bis zu seinem Tod das Politische Departement und prägte zwei Jahrzehnte lang die Aussenpolitik der Schweiz entscheidend mit. Er engagierte sich erfolgreich für den Beitritt der Schweiz zum Völkerbund, der Idealismus der ersten Jahre wich jedoch allmählich realpolitischen Sachzwängen. Motta stellte die Neutralität wieder in den Vordergrund und versuchte gleichzeitig, die guten Beziehungen zum nationalsozialistischenDeutschen Reich und zum faschistischenItalien aufrechtzuerhalten. Seine Amtszeit von 28 Jahren ist die bisher drittlängste aller Bundesräte, fünfmal hatte er das Amt des Bundespräsidenten inne.