Ein
Pesthaus diente zur Zeit von
Pestepidemien zur Versorgung von Pestkranken. Da die Seuche in der Hauptzeit dieser Krankheitswellen, im Spätmittelalter und in der
Frühen Neuzeit, als unheilbar galt und deshalb allenfalls eine Linderung Folge der medizinischen Versorgung war, waren Pesthäuser vor allem auch zur
Isolierung der Erkrankten von der gesunden Bevölkerung gedacht. Zu diesem Zweck wurden Pesthäuser ähnlich
Leprakolonien meist außerhalb oder am Rand einer Stadt errichtet. Ein anderer Typus des Pesthauses sollte der Prävention dienen. Man brachte Personen, in deren näherem Umfeld die Pest aufgetreten war, in das Pesthaus, welches sie erst verlassen durften, wenn sie sich als nicht infiziert herausstellten. Beispiel hierfür ist das
Lindauer Rainhaus.