Das
Radkreuz, auch
Sonnenkreuz oder
Sonnenrad (dän.
Hjulkors), ist ein Motiv der
Ikonografie der nordischen Vorzeit. Es ist ein
kreisrundes Rad, dessen Speichen ein
Kreuz bilden, das den Kreis in vier gleich große Bereiche teilt. Das Motiv tritt als
Petroglyphen, wie den
Felsritzungen von Allinge-Sandvig, und auf Deckensteinen von Großsteingräbern (
Bunsoh,
Mechelsdorf 2) zumeist aber auf bronzezeitlichen Fundstücken auf. Einerseits ist das Radkreuz ein Abbild der
Sonne bzw. der
Sonnenscheibe, andererseits kann es laut dem dänischen Archäologen Flemming Kaul als Symbol für den Tag-Nacht-Zyklus sowie den Zyklus der
Jahreszeiten interpretiert werden. In ägyptischen Darstellungen tauchen dem Radkreuz gleichende "Vierspeichenräder" an Streitwagen auf. Diese Form ist technisch nicht fahrfähig und hat somit lediglich symbolischen Charakter. Im Mittelalter ist es als Weihekreuz an Kirchengebäuden verwendet worden.