Sein (griechisch
einai, lateinisch
esse – Infinitiv),
Dasein, Gegebensein, In-der-Welt-sein, bezeichnet den Grundbegriff der
Philosophie und
Metaphysik. Das
Zeitwort sein, zu dem
Sein den substantivierten Infinitiv bildet, kann nicht eindeutig definiert werden und erfordert einen zugrunde gelegten Seinsbegriff. In der Tradition gibt es dabei zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze:
- Univokes Seinsverständnis: Sein ist das Merkmal, was allen Seienden nach Abzug der jeweils individuellen Eigenschaften immer noch gemeinsam ist (Entität),
- Analoges Seinsverständnis: Sein ist das, was „allem“ zukommt, der Gegenbegriff zum Sein ist das Nichts, da nichts außerhalb des Seins stehen kann.
Dagegen beschreibt der Begriff des
Seienden (griechisch
to on, mittellateinisch
ens – Partizip) einzelne Gegenstände oder Tatsachen. Seiendes kann auch die Gesamtheit des Existierenden, also „die ganze Welt“, bezeichnen, solange dies räumlich und zeitlich bestimmbar ist. Sein ist hingegen das unveränderliche, zeitlose, umfassende
Wesen (griechisch
ousia, lateinisch
essentia) sowohl einzelner Gegenstände als auch der Welt als Ganzes.