Als
Struktur gelten in der
Soziologie Größen und gestaltende Kräfte, die zwischen
Akteuren vermitteln. Die Struktur wird meist als Grundlage sozialen Handelns verstanden, wobei davon ausgegangen wird, dass sie
Kontingenz (Wahlfreiheit beim Handeln) begrenzt oder auflöst und die Ursache für Handlungsmuster und die Verteilung von
Macht ist. Die Struktur ist nach Ansicht vieler Soziologen omnipräsent und durchdringt alle sozialen Prozesse. Der Strukturbegriff ist vor allem eine Reaktion der Soziologie auf komplexe Geschehnisse, an denen eine Vielzahl verschiedener Personen mitwirkt und die sich nicht allein anhand der
Interaktionen zwischen diesen Personen beschreiben lassen, aber dennoch relativ stabil ablaufen. Die Struktur überbrückt zeitliche und räumliche Distanzen zwischen einzelnen Handlungen und grenzt von vornherein die möglichen Handlungsverläufe ein. Sie ist damit einzelnen Handlungen vorgeordnet, wird aber nach Ansicht der meisten soziologischen Theorien aber gerade über sie reproduziert und konstruiert.