Als
Überrest bezeichnet man im allgemeinen Sprachgebrauch zunächst etwas Übriggebliebenes. In der
Geschichtswissenschaft bezeichnet man, ausgehend von der von
Johann Gustav Droysen erstellten
Quellentypologie und -systematik, eine „unabsichtlich“ hergestellte Quelle, also einen Gegenstand oder ein Dokument, der oder das aus anderen Gründen erstellt wurde als dem, die Nachwelt über Gegenwart oder Vergangenheit zu unterrichten. Droysen unterscheidet unabsichtlich überlieferte Überreste von Denkmälern (bei ihm vor allem
Urkunden) und
Traditionen, bei denen eine Überlieferungsabsicht gegeben ist. Nach einer von
Ernst Bernheim überarbeiteten, vereinfachten Typologie stellen Überreste den Gegenpart zu
Traditionsquellen dar, die vornehmlich zum Zweck der absichtlichen Überlieferung hergestellt wurden.