Ein Agrarstaat ist ein Staat, dessen Wirtschaftsstruktur durch die Landwirtschaft dominiert wird. Historisch traf diese Definition auf nahezu alle Staaten zu. Vor Beginn der Industrialisierung und der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise arbeitete eine große Mehrheit der Bevölkerung in der Landwirtschaft oder war selbst Landwirt. Die Landwirtschaft wurde meist als Subsistenzwirtschaft betrieben. Heute gelten die verbliebenen, vorwiegend agrarischen Staaten als wirtschaftlich rückständig. Industrie und Dienstleistungsektor befinden sich, neben der Infrastruktur, meist in einem unterentwickelten Zustand. Auch ist das Gesundheitssystem häufig schlecht entwickelt und die Lebenserwartung entsprechend gering. Agrarstaaten zählen durch ihre kurzen Wertschöpfungsstrecken durchweg zu den Ländern mit geringem Pro-Kopf-Einkommen. Typische Agrarstaaten sind Moldawien oder die meisten Staaten Afrikas.