Ein
Anachronismus (
anachronismós „Verwechslung der Zeiten“, aus
ana „gegen“ und
chrónos „Zeit“) bezeichnet die falsche zeitliche Einordnung von Vorstellungen, Ereignissen, Dingen oder Personen in einem Zusammenhang. Jemand bzw. etwas wird in einen
historischen Kontext gestellt, in der er/es nicht mehr existierte (rückgreifender Anachronismus) oder noch nicht existierte (vorgreifender Anachronismus). Dies kann irrtümlich oder aus Unkenntnis des geschichtlichen Sachverhalts geschehen, in der
Kunst aber auch als beabsichtigtes Mittel eingesetzt werden (um etwa eine
komische Wirkung zu erreichen). Das Wort wird auch im Sinne von „
obsolet“ verwendet, wenn man meint, dass etwas nicht mehr zeitgemäß/inzwischen ‚überholt‘ ist und daher seine Existenzberechtigung verloren hat, wobei meist eine
historizistische Fortschrittskonzeption unterstellt ist.