Die
Arbeitswerttheorie (Kurzform AWT, auch
Arbeitswertlehre) ist ein Ansatz aus der
klassischen Nationalökonomie. Danach wird der Wert einer
Ware durch die Arbeitszeit bestimmt, die zu deren Produktion gesellschaftlich notwendig ist. Außerdem muss die Ware einen
Gebrauchswert aufweisen. Ausgehend von diesen Voraussetzungen werden in einer arbeitsteiligen Warenwirtschaft sowohl die Austauschverhältnisse (
Tauschwert) bestimmt als auch das
Wirtschaftswachstum und die
Verteilung des Einkommens, und zwar je nach dessen Entstehungsart auf die unterschiedlichen
Klassen von Einkommensbeziehern. Die Arbeitswerttheorie gilt als wirtschaftspolitisch links und insofern als Gegensatz zur
Grenznutzentheorie. Die AWT wird von Ökonomen unterschiedlich bewertet. Auf der einen Seite wird sie für „falsch“ oder „tot“ erklärt. Dahingegen verteidigen fast alle
Marxisten die AWT in der marxschen Form, wenn doch ihre präzise Explikation auch hier äußerst umstritten ist. Einige Nicht-Marxisten leiten die Arbeitswertlehre in
Wachstumsmodellen unter bestimmten Annahmen her, ohne dies als Bestätigung Marxscher Theorie anzusehen.