Der Begriff
Archetyp oder
Archetypus (von altgriechisch ἀρχή
arché ‚Beginn‘, ‚Anfang‘ und τύπος
typos‚ ‚Vorbild‘, ‚Skizze‘) verweist in der philosophischen Verwendung zuerst auf
Platon und seinen Begriff der
Idee, der damit die metaphysische Wesenheit meint, an der die sinnlich wahrnehmbaren Dinge teilhaben. Nach Platon ist die Idee bzw. die abstrakte, metaphysische Gestalt das Wahre, da sie allein ewig, identisch und vollkommen ist. Solche allgemeinen Urbilder findet man heute z. B. in den Darstellungen der Biologiebücher als
Urpflanze (
Goethe) als einheitlicher Bauplan oder Typus aller Blütenpflanzen mit den Bestandteilen Wurzel, Stiel, Blätter und Blüte oder als Grundmuster eines Insekts, eines Wirbeltiers etc. Es handelt sich dabei um ein
idealtypisches Bild aller Insekten, aller Wirbeltiere etc., also jeweils um ein Urbild. Lebewesen (Pflanzen oder Tiere) mit gleichem Bauplan werden auch als
homolog bezeichnet. Jeder Bauplan stellt zwar ein formales,
anatomisch bzw.
histologisch nachweisbares Kriterium dar, ist aber auch an einen bestimmten spezifischen Leistungsplan gebunden.