Die
Belagerung von Kanpur ist ein Ereignis im Rahmen des
Indischen Aufstands von 1857. In der
Garnison von
Kanpur verschanzte
britische Militärs, Beamte und Zivilpersonen wurden dabei über mehrere Wochen von aufständischen indischen Truppen unter Leitung von
Nana Sahib belagert. Nach langem schweren Beschuss, bei der eine große Zahl der Verschanzten ums Leben kam, nahmen die in der Garnison befindlichen Militärs die von Nana Sahib angebotenen Kapitulationsbedingungen an. Diese versprachen einen freien Abzug. Bei der Besteigung der Boote am Gangeshafen
Sati Chowra eröffneten die indischen Truppen jedoch das Feuer. Die überlebenden britischen Männer wurden nahezu alle an Ort und Stelle erschossen. Nur einer Handvoll gelang die Flucht. Etwa 125 britische Frauen und Kinder überlebten und wurden zurück nach Kanpur gebracht. In Kanpur wurden sie gemeinsam mit anderen britischen Flüchtlingen - überwiegend ebenfalls Frauen und Kinder - in einem Haus mit der Bezeichnung
Bibighar eingesperrt. Kurz bevor britische Truppen Kanpur eroberten, wurden diese Gefangenen - insgesamt 73 Frauen und 124 Kinder - mit Äxten und Beilen erschlagen.