Bindungsenergie muss aufgebracht werden, um ein
gebundenes System aus zwei oder mehr Bestandteilen (beispielsweise einen Himmelskörper, ein
Molekül, ein
Atom, einen
Atomkern), die durch Anziehungskräfte zusammengehalten werden, in seine Bestandteile zu zerlegen. Eine ebenso große Energie wird freigesetzt, wenn sich das gebundene System aus den Einzelteilen bildet. Manchmal wird unter Bindungsenergie nicht diese Energiemenge selbst, sondern die
Änderung des Energieinhalts des Systems verstanden, wenn seine Teile sich miteinander verbinden; dann hat sie den gleichen Betrag, ist aber negativ. So ist z. B. die in der Chemie gebräuchliche Reaktionsenthalpie
negativ, wenn bei der Reaktion Energie frei wird.