Der
Bolero in
Lateinamerika bezeichnet einen Tanz und eine Liedform in gerader
Taktart und entstand im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts im Umfeld der
kubanischen Trova. Als erster Bolero gilt "Tristeza", komponiert 1883 von
José "Pepe" Sánchez (1856–1918), der als stilbildender Musiker der traditionellen kubanischen Trova angesehen wird. Ein typischer Bolero besteht aus zwei vier- oder fünfhebigen
Vierzeilern, die jeweils ihre eigene, zwei Zeilen umfassende und dann wiederholte Melodie haben. Der zugrundeliegende Rhythmus war ursprünglich der
cinquillo des
Danzón. Heute hört man meistens eine Variante des
Beguine. Der dazugehörige Tanz ist die
Rumba, wenn der Bolero nicht mit anderen Rhythmen wie
Mambo oder
Chachacha gemischt wird.