Die
Brüsseler Konferenz von 1874 fand vom 27. Juli bis zum 27. August 1874 mit dem Ziel statt, eine internationale Übereinkunft über die Gesetze und Gebräuche des
Krieges zu verabschieden. Die Initiative ging vom russischen
Zaren Alexander II. aus, Vertreter von 15 europäischen Staaten nahmen an der Konferenz teil. Die in der „Deklaration über die Gesetze und Gebräuche des Krieges“ formulierten Beschlüsse der Konferenz führten in der Folgezeit zwar nicht zu einem verbindlichen
völkerrechtlichem Vertrag, stellten jedoch eine wichtige Grundlage für spätere Entwicklungen im Bereich des
humanitären Völkerrechts dar. Anstoß für diese Konferenz war die
Bombardierung von Valparaíso, einer wichtigen und unbefestigten Hafenstadt in
Chile, durch
Spanien während des
Spanisch-Südamerikanischen Krieges.