Die
chinesische Astrologie kennt keine Berechnung der Positionen von
Sonne,
Mond und
Planeten zum Zeitpunkt der Geburt. Sie ist deshalb keine
Astrologie im europäischen Sinne. Sie hat einen
Kalender zur Rechengrundlage, dem eine Deutung unterlegt worden ist. Dazu gehören die
chinesische Philosophie und verschiedene „Einzeldisziplinen“, die einander bedingen und durchdringen. Dazu gehören die
Fünf-Elemente-Lehre,
Yin und Yang und die
Astronomie mit fünf Planeten und den zehn
Himmelsstämmen (Himmelszeichen), den zwölf
Erdzweigen, sowie der
chinesische Kalender, ein
Lunisolarkalender mit der
Zeitrechnung nach
Jahr,
Monat,
Tag und Doppelstunde. Die überlieferte Legende nennt als Erfinder der chinesischen Astrologie (Kalenderdeutung) den „Gelben Kaiser“
Huangdi (2698 bis 2599 v. Chr.). Historisch konnte die Legende bis heute von Archäologen und von Astronomiehistorikern weder belegt noch widerlegt werden. Es fehlen maßgebliche Anhaltspunkte. Eine bestimmte, datierbare Himmelskonstellation gibt es nicht, da sie von Anfang an nicht zur Voraussetzung der Kalenderdeutung gehörte. Direkte Belege (wie die babylonischen Tontafeln) wurden bisher in China nicht gefunden. Ein Grund, warum die „chinesische Astrologie“ bis in die Gegenwart überliefert ist, kann wohl auch der chinesische Kalender sein. Im Laufe der Jahrtausende ist er, wie die Schriftzeichen, ein untrennbarer Bestandteil der chinesischen Kultur geworden und noch heute Bestandteil des chinesischen Alltags.