Der
altiranische Titel
Choresm-Schah (,
DMG Ḫ
vārazm-Šāh) wurde bereits seit dem ersten vorchristlichen Jahrtausend von insgesamt vier Dynastien (z. T. unterschiedlicher Abstammung, Religion und Sprache) geführt, welche in der Regel weitgehend unabhängig über die am Südufer des
Aralsees gelegene
Großoase Choresm herrschten. Die mit Abstand bedeutendste und berühmteste dieser vier Dynastien ist die letzte, die der
muslimischen,
türkischstämmigen Anuschteginiden (Anūšteginiden), der es – im Gegensatz zu den
Siyawuschiden/Afrighiden (Siyāvušiden/Āfrīġiden), Mamuniden (Maʾmūniden) und
Altuntaschiden (Altuntašiden) – gelang, zu einer Anfang des 13. Jahrhunderts sowohl Choresmien und dessen Umgebung als auch ganz
Iran,
Transoxanien und das heutige
Afghanistan beherrschenden Großmacht aufzusteigen. Daher sind meist auch nur oder in erster Line die Anuschteginiden gemeint, wenn von den „(großen) Choresm-Schahs“ die Rede ist.