Die
Déviation conjuguée (
frz. „vereinte Abweichung“), nach dem Beschreiber
Jean Louis Prévost auch als
Prévost-Zeichen bezeichnet, ist eine anfallsweise, unwillkürliche und nicht beeinflussbare Blickwendung bei pathologischen Zuständen des
frontalen Gehirns. Es handelt sich um eine gleichsinnige Bewegung beider Augen (Version) in ein und dieselbe Richtung ohne das Auftreten einer
Schielabweichung. Ursache ist eine zeitweise oder dauerhafte Funktionsstörung des
frontalen Augenfeldes. Schädigungen dieses Hirnareals wie bei
Schlaganfällen führen zu einer Augenbewegung zur Seite der
Läsion („Herdblick“). Auch eine ebenso unwillkürliche Drehung des Kopfes in dieselbe Richtung kann auftreten. Bei
fokalen Anfällen im Frontalhirnbereich hingegen erfolgt die Blickwendung zur gesunden Seite. Die paretische Déviation conjuguée (beim Infarkt) kann durch schnelle passive Kopfwendung (Auslösen des
vestibulookulären Reflexes) kurzzeitig überwunden werden. Auch bei Schädigungen der Brücke (
Pons) kann ein Abweichungsblick auftreten, er ist dann zur Gegenseite der Läsion gerichtet und nicht durch passive Kopfbewegungen zu überwinden.