Der Kanon oder präziser
Marcel Reich-Ranickis Kanon ist eine
Anthologie herausragender Werke der deutschsprachigen Literatur. Der Literaturkritiker
Marcel Reich-Ranicki kündigte sie am 18. Juni 2001 im Nachrichtenmagazin
Der Spiegel an, unter dem Titel
Kanon lesenswerter deutschsprachiger Werke, als
opus magnum seines Lebens. Die fünf Teile der Sammlung erschienen von 2002 an jährlich im
Insel Verlag, und zwar 1.
Romane (2002), 2.
Erzählungen (2003), 3.
Dramen (2004), 4.
Gedichte (2005) und 5.
Essays (2006). Die Zusammenstellung stieß neben Zustimmung erwartungsgemäß auch auf Widerspruch und Vorbehalte, doch hält Reich-Ranicki die
Relevanzfrage für „unverständlich, denn der Verzicht auf einen Kanon würde den Rückfall in die Barbarei bedeuten.“ Was nach Reich-Ranickis Meinung seinen Kanon gegenüber früheren Zusammenstellungen dieser Art auszeichne, sei, dass sich sein Kanon an den „Leser“ richte, wobei er die Hoffnung äußerte, dass auch „Lehrer und Bibliothekare, Studenten und Schüler“ und jene, „die sich mit der Literatur in erster Linie aus beruflichen Gründen beschäftigen“ ihren Nutzen aus ihm zögen.