Empfindung ist heute vor allem ein
neurophysiologisch und
neuropsychologisch definierter Begriff. Er hat damit Eingang in die
Medizin und
Biologie gefunden als durch
Reizeinwirkung hervorgerufener Elementarvorgang, der nach den Vorstellungen der
Assoziationspsychologie zur
Wahrnehmung wird. Unter Empfindung wird somit eine Vorbedingung der Wahrnehmung und eine erste Stufe solcher neuronaler Vorgänge verstanden, die letztlich Wahrnehmung ermöglichen (
Sinnlichkeit). Als früher Beitrag zur Elementarlehre der Empfindung kann die Theorie der Spinalirritation von
Wilhelm Griesinger (1817–1868) gelten. Empfindungen können daher im Gegensatz zur
Apperzeption auch unterschwellig bzw.
unbewusst und
vegetativ verarbeitet werden. Der umgangssprachliche Begriff, der eine lange Begriffsgeschichte aufweist, ist dabei auch von dem in der
Philosophie,
Psychologie und
Psychopathologie wissenschaftlich definierten Terminus zu unterscheiden.