Die Mark Brandenburg entstand im Rahmen des hochmittelalterlichen Landesausbaus, der bisher Deutsche Ostsiedlung genannt wurde, indessen aber zugleich Bestandteil eines gesamteuropäischen Prozesses war, in dem die Peripherie Europas dem christlich-feudal organisierten Zentrum (zwischen der Elbe und den Pyrenäen, mit der Schwerpunktachse zwischen Mailand und London) akkulturiert wurde. Betrachtungszeitraum ist die Zeit vom Zuzug der Slawen in ehemals germanische Gebiete nach dem Ende der Völkerwanderung bis zum Aussterben der Gründerdynastie der askanischenMarkgrafen von Brandenburg. Voraussetzung war ein ohne straffe Fürstenherrschaft gebliebener Raum zwischen Elbe und Oder, in dem lediglich die Obotriten und Pomoranen nach dem Vorbild ihrer Nachbarn die Prinzipien der Christianisierung und der Feudalherrschaft übernommen hatten.