Der
Ursprung der mythisch-theistischen Religion der
Etrusker – sie selbst nannten sich
Rasenna, bei den Griechen hießen sie
Tyrsener und bei den Römern
Tusci oder
Etrusci – liegt ebenso weitgehend im Dunkeln, wie die in der Wissenschaft bis heute spekulative Herkunft dieses Volkes selbst, das nie einen Flächenstaat, nur einen vor allem kultisch überwölbten
Zwölfstädtebund bildete. Die letzte dieser zwölf Städte,
Vetulonia, wurde vor etwa 130 Jahren von dem italienischen Arzt und Archäologen
Isidoro Falchi entdeckt. Fassbar werden sie jedenfalls als Volk erst in
Italien, in dessen kulturelles Umfeld sie fest eingebunden waren. Genaueres wissen wir über sie abgesehen von griechischen, allerdings (zum Beispiel bei
Hesiod) eher mythenhaft gefärbten und sich zudem widersprechenden Berichten vor allem aus römischen Quellen, und diese Quellen datieren frühestens ab dem ersten vorchristlichen Jahrhundert, sind zudem selektiv bis fragmentarisch und oft einseitig. Komplizierend kommt hinzu, dass die
etruskische Sprache kaum entziffert ist, obwohl man sie lesen kann, denn die Etrusker benützten ein griechisches Alphabet (die
euböische Variante).