Der Begriff
Geistesgeschichte kombiniert die Wörter
Geist (bezogen auf den
metaphysischen,
geistigen,
intellektuellen Bereich) und Geschichte (bezogen auf die Entstehung, Überlieferung und Entwicklung geistiger Auffassungen und aus ihnen entstandener kultureller Gebilde). „Geistesgeschichte“ bezeichnet ein methodisches Vorgehen in den
Geisteswissenschaften, also jenen Wissenschaften, welche sich mit der Entstehung, Gestaltung, Überlieferung und Wirkung von geistigen Vorstellungen (Ideen) und Strömungen, Epochen befassen, inklusive ihrer Manifestierungen in kulturellen Gebilden. Dazu zählen insbesondere die
Religionsgeschichte, die
Philosophiegeschichte, die
Literaturgeschichte, die
Kunstgeschichte und
Wissenschaftsgeschichte. Viele geistesgeschichtliche Fragestellungen betreffen dabei mehrere dieser Teildisziplinen, und die klassische Bestimmung des
Propriums geistesgeschichtlicher Methodik setzt den Akzent auf diese interdisziplinäre Verbindung. Gegenstand sind klassischerweise übergreifende Auffassungen und Entwicklungen von Weltbildern, Weltanschauungen und deren Einzelaspekten, innerhalb oder zwischen verschiedenen geistigen Strömungen oder Epochen.